Weinwanderfahrt

Die naturnahen Laubwälder und sonnenverwöhnten Reblandschaften des Heuchelberges, eine der größten Rotweinlagen Baden-Württembergs, waren das Ziel der diesjährigen Weinausfahrt der Ortsgruppen Ohmenhausen, Oferdingen und Mittelstadt, um den Wein von einer seiner schönsten Seiten zu erkunden. Umgeben von Wiesen, Wäldern und Weinbergen entstand hier durch das enge Zusammenwirken von Kultur- und Naturlandschaften ein einzigartiges in seiner Vielfalt beeindruckendes Szenarium traumhaft schöner Aussichten ins Zaber- und Leintal. Ausgehend von Nordheim führte der Weg zunächst entlang von Koppeln mit friedlich grasenden Pferden, Äckern und herbstlichen Weinbergen zum 1483 erbauten und seit 1898 als Aussichtsturm genutzten Wartturm. Dessen erstklassiger Rundblick reichte südlich bis Stuttgart, östlich über die Löwensteiner Berge bis ins Hohenloher Land und nördlich bis zum Odenwald sowie den Kraichgau.

Ursprünglich diente dieser von Graf Eberhard im Barte erbaute und als Teil des 23,5 km langen altwürttembergischen Landgrabens gedachte Turm dem dort stationierten Wächter zur Beobachtung und Zeichensetzung bei einer sich nähernden drohenden Gefahr. Den anschließend von diesem beliebten Ausflugsziel abgehenden Höhenweg in westlicher Richtung folgend ging es über den bewaldeten Heuchelberger Rücken mit seinem sich eröffnendem weitem Blick ins Heilbronner Land in Richtung der erhaben aufragenden staufischen Burganlage Neipperg. Belohnt mit dem einzigartigen Panorama des Zabergäus mündete der weitere Weg zu dem als Bergnase des Heuchelbergs hervorstechenden Hörnle. Über das Zabergäu hinaus erschloss sich von hier aus eine exzellente Fernsicht ins Neckartal, zu den Löwensteiner Bergen sowie zum Stuttgarter Fernsehturm.

Selbst die im romanischen Stil gehaltene Kirche auf dem Michaelsberg war von hier aus zu sehen. Vom Hörnle war es dann nicht mehr weit bis in das von ausgedehnten Weinbergen geprägte und am Fuß des Heuchelbergs gelegene ehemalige freie Reichsdorf Dürrenzimmern, wo bereits der Bus wartete. Von diesem Endpunkt der ca.12 Kilometer langen Wanderung führte die letzte Wanderetappe in den rustikalen Gewölbekeller des Weinguts Kern-Schaufler, um bei schwäbischer Gastlichkeit den Tag mit bekömmlichen Weinen und ausgewählten regionalen Spezialitäten ausklingen zu lassen. Abgerundet wurde das dortige gemütliche Beisammensein durch die Ungerwald Lomba, die durch ihre fetzige volkstümliche musikalische Begleitung für eine ausgelassene Fröhlichkeit sorgten. Zurück im Bus waren sich alle 58 Teilnehmer einig: Ein fantastischer Tag ist gerade zu Ende gegangen.

Vielen Dank an die beiden Organisatoren und ausgezeichneten Wanderführer Helga und Rolf Hack aus Ohmenhausen.

Ralf Eisele